Ich habe verstanden, dass ich damit meinem zukünftigen Ich ein Geschenk mache, wenn ich mich heute um meine Finanzen kümmere

MMBC Member Kerstin Franz ist Unternehmerin mit zwei scheinbar gegensätzlichen Business-Bereichen. Zum einen hat sie das Kreativ-Geschenk-Unternehmen Mini-Presents aufgebaut, bei dem Du fabelhafte Gutschein-Boxen zum Selber-Basteln (auch für Leute, die nicht basteln können) findest. Zum anderen ist die Expertin und Coach für’s Thema Finanzen und Money-Mindset. Unfassbare Kreativität trifft auf absolute Ratio. Wie geht das zusammen? Und sind unsere Annahmen dafür, wie man sein muss, um „gut mit Geld umgehen zu können“ vielleicht nur falsche Vorurteile? Dazu und ihren spannenden Weg als Unternehmerin und Coach sprach MM Redakteurin Bianca Dukart mit Kerstin Franz:

MMBC Member und Unternehmerin Kerstin Franz (BIld: Kerstin Franz)

Magst du dich in 2-3 Sätzen vorstellen und uns erzählen, was Du über Deine Unternehmen anbietest?

Hi, ich bin Kerstin, wir haben zwei Kinder und wohnen in Köln. In den letzten Jahren habe ich mir 2 Unternehmen aufgebaut. Seit 2017 gibt es mini-presents, mit einem kreativen DIY-Blog und einem Onlineshop, in dem PDF-Bastelvorlagen für Geschenkboxen zum Ausdrucken verkaufe. Damit generiere ich ein passives Einkommen, wofür ich super dankbar bin!

Das zweite Business „Mamas Money Mindset“ ist 4 Jahre später entstanden, als ich gemerkt habe, dass ich mein ganzes Leben schon Herausforderungen mit Geld hatte, was ich bis dahin mein ganzes Leben verdrängt habe. Jetzt helfe ich selbstständigen Mamas, eine entspannte Beziehung zu Geld zu haben und dabei ihre finanziellen Ziele zu erreichen, indem wir gemeinsam an ihrem Money Management und Mindset arbeiten.

Mini-Presents ist ein super innovatives und vor allem kreatives Business. Das sieht man sofort. Money Management hat ganz viel mit Struktur zu tun. Oft denkt man aber, dass Kreativität und Struktur sich ausschließen. Wie ist das bei Dir? Wo siehst Du den Zusammenhang beider Business?

Ja, das stimmt, oft glaubt man ja, dass beide Themen überhaupt nicht zusammenpassen. Ich liebe es kreativ zu sein und dachte auch immer, dass ich eher ein bisschen chaotisch bin, bis mir eine gute Freundin gesagt hat, dass sie es bewundert, wie organisiert ich bin. Und ja, ich schreibe mir wirklich alles auf, was mir in den Kopf kommt, damit ich nichts vergesse. Als ich drüber nachgedacht hatte, ist mir aufgefallen, dass ich wirklich sehr gut organisiert bin 🙂 

Das Thema Geldmanagement kann im Gegensatz zum Kreativbusiness wirklich langweilig wirken, das gebe ich zu. Aber weißt du, warum es mir irgendwann auch Spaß gemacht hat? Ich habe verstanden, dass ich damit meinem zukünftigen Ich ein Geschenk mache, wenn ich mich heute um meine Finanzen kümmere. Wenn ich endlich mal in die Eigenverantwortung gehe, dann kann ich meinen Kindern auch das Vorbild sein, was ich mir damals selbst gewünscht habe. Außerdem ist das Thema Geld im eigenen Business soooo essentiell wichtig, dass sich jede Selbstständige darum kümmern darf. Ob du willst oder nicht, deine Beziehung zu Geld lenkt dein Leben. Und warum darf es dann nicht leicht sein?

Bild: Kerstin Franz mini-presents.com
Bild: Kerstin Franz Mamasmoneymindset.com
Bild: Kerstin Franz Mini-presents.com

Positives Money Mindset ist ein Stichwort auf deiner Homepage. Wie sieht dieses optimalerweise aus? Und wie können wir uns selbst und unseren Kindern eine gute Einstellung zu Geld beibringen?

Als allererstes würde ich mal aufs Konto schauen und überlegen, ob mir das gefällt, was ich da sehe. Denn dein Kontostand ist einfach nur ein Spiegelbild deiner unterbewussten (!) Glaubenssätze. Glaubenssätze sind Überzeugungen, die du tief in dir hast, die deine persönliche Wahrheit sind. Wenn du glaubst „Ich habe nie genug Geld“, dann darfst du mal raten, wie es auf deinem Konto langfristig aussehen wird. Wenn du davon überzeugt bist, dass du nur „mit richtig harter Arbeit Geld verdienen“ kannst, dann wird es für dich nie leicht werden, Geld zu verdienen.

 

Das Gemeine an diesen Glaubenssätzen ist, dass sie schon ein Teil deines Lebens sind und du sie gar nicht mehr wahrnimmst. Das ist dann einfach so. Bedeutet, dass es schwierig sein kann, wenn du dich alleine auf die Suche nach deinen negativen Glaubenssätzen zu Geld machst. Suche dir am besten einen Coach dafür, der dir deine Glaubenssätze spiegelt.

 

Wusstest du, dass Kinder bis zum 7. Lebensjahr, andere Gehirnwellen (Theta Gehirnwellen) als Erwachsene haben und deswegen alles wie ein Schwamm aufsaugen? Alle Informationen, die ein Kind bekommt, speichern sich im Unterbewusstsein ab. Stell dir einen Computer vor, auf dem du ein Programm installierst. Dieses Programm bleibt dein ganzes Leben installiert, es sei denn, irgendwann hinterfragst du es mal. DEINE Geld-Glaubenssätze und Geld-Gewohnheiten wurden auch schon in deiner Kindheit geprägt. 

 

Wenn du selbst eine glückliche und entspannte Beziehung zu Geld hast, dann wirst du es automatisch deinen Kindern vorleben. Sei es, dass du gut über Geld im Alltag redest, dass du gut mit deinem Geld umgehst oder dass du deinem Kind gute Erfahrungen mit Geld ermöglichst.

Du hast selbst erst mit 32 ein "Umdenken" hinsichtlich deines Umgangs mit Finanzen erlebt. Wie war Dein Vorher-/Nachher-Erlebnis? Was machst Du heute anders? Wie verhilfst du andere Mamas zu einer bessern Umgang und Organisation mit ihren Finanzen?

Damals habe ich mich NIE gefragt, wie denn eigentlich meine Beziehung zu Geld ist. Ich habe NIE hinterfragt, warum ich jeden Monat im Dispo bin und habe das einfach so hingenommen. Ich dachte die Ursache dafür ist einfach nur, dass ich „zu wenig Geld verdiene“. Aber weißt du was? Nach der nächsten Gehaltserhöhung hat sich natürlich rein gar nichts verändert, weil ich einfach so war, wie ich war. 

 

Wenn man anfängt, sich mit Persönlichkeitsentwicklung auseinanderzusetzen, dann hinterfragst du Dinge, die du nie auf dem Schirm hattest. Warum sollte ich mir im Alltag auch Gedanken über „Geld in meiner Kindheit“ machen? Als ich das gemacht hatte, sind so einige Groschen gefallen und ich habe angefangen Dinge zu verstehen. 

 

Frag doch einfach mal deine Mama, wie sie über Geld und reiche Leute denkt. Meine Mama hat immer gesagt, dass reiche Menschen geizig sind und dass Geld etwas schlechtes ist. Rate mal, was ich NIE sein wollte, damit ich meiner Mama gefalle? Genau, ich habe unterbewusst immer schön dafür gesorgt, dass ich nie wirklich viel Geld habe.

Heute liebe ich mein Geld. Stell es dir vor, wie eine kleine Liebesbeziehung, in der wir uns jeden Tag verabreden und schöne Dinge gemeinsam planen. Ich verschließe meine Augen nicht mehr und setze mich gerne mit meinen Finanzen auseinander.

Hast du 3 Tipps für unsere Community, worauf sie grundlegend hinsichtlich ihrer Finanzen achten können/sollten, um sich langfristig ein gesundes Verständnis für ihre Finanzen aufzubauen?

1) Fang an, hinzuschauen. Ordne deine privaten und deine Business Finanzen und organisiere sie, dass es logisch für dich ist. Was ist dein Status Quo? Welche Einnahmen hast du? Welche fixen Ausgaben hast du im Monat? Welche Rechnungen darfst du jährlich zahlen?

 

2) Wenn du Ordnung geschaffen hast, definiere deine Träume und Ziele. Wo möchtest du überhaupt hin? Wie viel Geld möchtest du dir im Monat auszahlen? Wer möchtest du in 5 Jahren sein? Soooo viele Menschen wissen gar nicht, was sie überhaupt wollen. Sie wissen nur, was sie nicht wollen.

 

3) Fang an deine negativen Geld-Glaubenssätze herauszufinden und in positive Überzeugungen zu transformieren. Überlege, wovon dich diese Glaubenssätze abhalten und was deine Handlungen sind, die du dadurch machst. 

 

Ein Beispiel: „Du hast nie genug Geld“

 

Das passiert, wenn du das glaubst:

Du rennst ständig dem Geld hinterher und fühlst Angst + Stress 

 

Dein Vorteil, wenn du diesen Glaubenssatz hast:

Da du sowieso nie viel Geld hast, brauchst du dich auch gar nicht erst drum kümmern



Das sind deine Konsequenzen:

Es wird nicht besser, wenn du weg schaust und du hast auch in Wirklichkeit „nie genug Geld“

 

Es macht wirklich Spaß, sich mit seinem Geld zu beschäftigen. Vor allem, wenn du weißt, warum du es machst. Du wirst selbstbewusster, sicherer und entspannter im Umgang mit Geld. Und genau das wünsche ich mir für dich, als selbstständige Mama: Eine entspannte Beziehung zu Geld. Für deine Kinder. Für dein Business und für dich selbst.

Vielen Dank für das spannende Gespräch! Mehr über Kerstin erfährst Du im MMBC (mehr dazu) und auf mini-presents.com & Mamas Money Mindset

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