How to work with working moms! 13 Tipps für ChefInnen zum Umgang mit Müttern

Die Huffpost berichtet von einer 55-seitigen Präsi von Ernst & Young, in der Frauen im Unternehmen im Umgang mit den männlichen Kollegen geschult werden. Im ersten Moment dachten wir dazu: Coole Sache! Und erwarteten, dass darin so Dinge geraten werden, wie: „Mädels, nicht vor den Jungs laut rülpsen im Meeting mit der Geschäftsleitung.“ Oder neue Choreos für den Bro Handshake mit den Jungs. Aber nope, wie zu oft ist die schöne neue Welt immer noch die angeschimmelte alte.

Verhalten Job Mutter
Quelle: Huffpost

Lieb wären Frauen den Herren lieber

Die ErstellerInnen dieser Fortbildungsunterlagen im Hause Ernst & Young raten tatsächlich dazu, Frau solle sich hübsch, aber nicht sexy anziehen und weder ihre Beine noch ihre Meinung breit machen. „If you’re having a conversation with a man, cross your legs and sit at an angle to him. Don’t talk to a man face-to-face. Men see that as threatening“, zitiert die Huffpost die Notizen einer Seminarteilnehmerin.

Die meiste Zeit können wir den Jungs ja auch gar nicht ins Gesicht sehen, weil wir zu sehr mit Augenrollen beschäftigt sind. Aber es wäre ja auch wirklich schlimm, wenn eine Frau als gefährlich gesehen werden könnte. Vermutlich noch so gefährlich, dass sie den Herren die gutbezahlten Posten streitig macht. Damit die Teilnehmerinnen gar nicht erst auf die Idee kämen, sie hätten die Power dazu, wurde ihnen dann laut Huffpost erklärt, dass ihre Gehirne biologisch 11% kleiner seien als die von Männern.

Jetzt streng Dich doch mal an, Mama!

Ein unfassbar großer Anteil von PassantInnen, KollegInnen, Vorgesetzten, Werbe- und MedienmacherInnen glaubt uns mitteilen zu müssen, wie wir besser darin werden ein Mädchen, eine Frau und schließlich eine Mutter zu sein. Wenn aus diesen ungewollten Ratschlägen ganze Fortbildungen werden, läuft das mit sexistischer Scheiße gefüllte Faß über.

Als Working Moms sind wir inzwischen immun gegen nutzlose Ratschläge, wie diese: 

„Geh nicht zu früh wieder arbeiten“.

„Koch alles selbst.“

„Trink nicht noch ‚ne flasche Wein“.

13 Tipps für die Chefetagen im Umgang mit Working Moms

Darum ist es für uns Zeit das Spiel umzudrehen. Hier sind unsere Ratschläge für die Chefetagen und FrauenfortbildungsmacherInnen dieser Welt, zum besseren Umgang mit Working Moms. How to work with Working Moms:

  1. Sei kein Arsch!
  2. Hör auf Dich wie ein Arsch zu verhalten und so zu denken!
  3. Bevor Du mir einen Rat gibst, überleg ob Du diesen auch einem Mann geben würdest. „Die Durchwahl für XY ist…“, sagt man auch zu den männlichen Kollegen. „Kind und Karriere zusammen zu kriegen ist halt hart“, sagt man nur Working Moms, nie den Working Dads der Company.
  4. Schau nicht auf die Uhr, sondern auf all die Arbeit, die ich heute weggearbeitet habe.
  5. Don’t say: „Sie machen ja NUR Teilzeit.“ Ich mach hier meinen Job. Let’s talk darüber!
  6. Stell mich im Meeting oder beim Kundentermin nicht als die vor, die Teilzeit macht. Ich habe einen Namen und Jobtitel.
  7. Don’t say: „Schaffen Sie das den mit den Kindern wirklich?“ Frag lieber, welche Ideen ich einbringen möchte, um Prozess oder Projekt XY zu optimieren.
  8. Don’t say: „Wollen Sie ihren alten Job überhaupt noch?“ Die Antworte könnte ein herzliches „Nö“ sein. 
  9. Wenn Geschäftsreisen anstehen, frag mich, ob ich das übernehmen kann und will und entscheide nicht vorab, dass das mit Kind zu Hause ja nun nicht mehr geht.
  10. „Toll, wie sie das alles hinkriegen, trotz der Kinder.“ Das ist kein Lob oder Kompliment, also schieben sie es sich in ihren mentalen Mülleimer.
  11. Hau mir nicht mehr auf die To-Do-Liste, als den KollegInenn in Vollzeit, um zu sehen, ob ich es „packe“. Denn wenn ich merke, was Du da machst, ist es wahrscheinlich, dass ich meine Sachen packe.
  12. Komm mit ernstem Interesse an meinen Schreibtisch, wenn Du etwas über mich und mein Leben als Working Mom erfahren willst und nicht mit einer Hidden Agenda und nutzlosen Vorurteilen.
  13. Realisiere, dass es nicht einen Typus Frau oder Working Mom gibt. Wir sind kein Schema, sondern Individuen mit ganz unterschiedlichen Skills und Support-Systemen im Hintergrund. Wir machen das Mamasein alle anders. Sieh uns als Menschen! (Mit der Superpower andere Menschen herzustellen… das kann schließlich nicht mal Apple!)

Jetzt teilen

WhatsApp
LinkedIn
Twitter
Facebook
Email

Entdecke weitere

Empfohlene Beiträge