Kerstin und Annette sind Mamas, leben in München und sind die Gründerinnen vom Modelabel WOMOM.
Sie stellen mit Ihrem Label uniwoman Kleidung her, die vom Mamasein und durch die Schwangerschaft inspiriert ist. Wie sie dazu gekommen sind und was für sie zum Thema „Mama Look“ sagen erzählen uns die beiden.

 

Wofür steht „WOMOM“?

WOMOM ist ein Kompositum aus Woman und Mom und lässt unsere Message bereits erahnen. Wir wollen das Mutter- und das Frau-Sein wieder zusammenbringen, nachdem es von der Modeindustrie klammheimlich getrennt wurde. Also vereinfacht gesagt – Frau bleibt Frau, egal in welcher Lebenssituation sie sich befindet.

Hinter WOMOM stecken vier Frauen. Neben uns beiden Gründerinnen Kerstin Rothkopf und Annette Granados Hughes sind außerdem Tatiana Peco als Stylingberatung und Sophie Rolf als PR Managerin Teil unseres Teams.

 

Das WOMOM Team
Annette und Kerstin

 

Welche Message möchtet ihr mit Eurer Mode transportieren?

Wir wollen zeigen, dass man in jeder Lebenssituation eine Frau bleibt. Dafür haben wir den Begriff uniwoman erfunden. So wie bei unisex die Geschlechterteilung aufgehoben wird, wollen wir mit uniwoman erreichen, dass sich alle Frauen in unseren Teilen wohl fühlen, aber vor allem, dass eine Trennung unter Frauen nicht notwendig ist. Wir wollen mit unseren Prints zeigen, dass wenn bestimmte Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden, viele Gemeinsamkeiten entstehen können. Außerdem wollen wir das archaische und klischeebehaftete Bild von Mutterschaft entstauben. Dazu haben wir auch unsere Kampagne „Adieu Cliché“ (Webseite: adieucliche.com) ins Leben gerufen.

 

 

Habt ihr eine „Modegeschichte“ oder seid ihr Quereinsteiger?

Eigentlich weder noch – wir haben zwar alle vier kein Modedesign studiert, aber Kerstin und Annette waren beide an der Meisterschule für Mode und Kommunikationsdesign und haben dort ihre Ausbildung zur Kommunikationsdesignerin gemacht. Durch die Schule hatte man aber trotz anderen Schwerpunktes immer eine gewisse Verbindung zur Mode. Und so wollten sie die Mode nie aus den Augen verlieren. All das lässt sich mit WOMOM nun sehr gut verbinden. Außerdem haben wir Tati als Modejournalistin im Team, die sich im Bereich Mode sehr gut auskennt. Alles weitere an Wissen z.B zum Thema Nachhaltige Mode haben wir uns über die Zeit aus eigenem Interesse selbst angeeignet.

 

Ihr macht Momlife inspirierte Mode für jede Frau. Kommt Euer Label auch bei  „Nicht Mamas“ an?

Ja sehr und das freut uns natürlich riesig, weil es uns wiederum signalisiert, dass unsere Message ankommt. Denn unser Ziel ist es ja zu zeigen, dass vermeintliche Mama-Themen auch Themen sind, mit denen sich Frauen im Allgemeinen befassen und es häufig nur eine Frage des Blickwinkels ist. Übrigens hatten wir mittlerweile auch schon ein paar männliche Käufer.

 

 

 

Mama sein und sich dabei als Frau treu bleiben. Wie schafft ihr das?

Kerstin: Ich finde man muss da gar keinen großen Spagat machen um das zu schaffen. Ich bin und war immer Frau. Ein Kind macht nicht nicht weniger Frau, sondern einfach zu einer Frau mit Kind. Äußerlich und innerlich verwandelt man sich nach der Geburt eines Kindes ja nicht plötzlich in einen anderen Menschen.

Annette: Bei dieser Frage zucke ich innerlich kurz, denn es ist eigentlich ungeheuerlich, dass sie überhaupt gestellt werden muss. Aber auch sie gehört zu unseren Kernthemen: Wir möchten ja das Frau gleich Frau bleibt, egal in welcher Lebenssituation. Da muss man sich immer wieder neu die Frage stellen: Was macht eine Frau denn aus? Wie könnte es dazu kommen, dass man sich als Frau nicht treu bleibt? Weil man keinen Sex haben will? Weil man keine Lust hat sich zu stylen? Das definiert ja letztendlich jeder für sich selbst, aber wir würden gerne den Frauen ein besseres Gefühl geben, diese Selbstzweifel zu hinterfragen und vielleicht sogar abzulegen.

 

 

Hat sich Euer Modestil während/ nach der Schwangerschaft geändert?

Kerstin: Mein Modestil oder Geschmack hat sich während der Jahre immer wieder einmal verändert. Aber definitiv nicht auf Grund der Schwangerschaft. Während meiner Schwangerschaft hab ich kein einziges spezielles Schwangerschaftsteil gekauft oder gebraucht. Ich hab meine Kleider und Röcke einfach anders kombiniert. Und auch jetzt kaufe ich auf was ich Lust habe und gehe damit auch auf den Spielplatz. Das Bild das Muttis nur in Jogginghose und Schlabberlook rumlaufen ist irgendwie in vielen Köpfen fest verankert, warum auch immer. Natürlich mag ich es auch mal gemütlich, aber das mochte ich früher auch schon – wer nicht!

Annette: Nicht im Geringsten und ich wüsste auch nicht warum. Man hat vielleicht erst einmal nicht mehr so viele Möglichkeiten, sich mit seinem Stil auseinanderzusetzen, aber man mag dieselben Sachen, auch wenn man dann Mutter ist.


Was ist für Euch der typische „Mama Look“? und tragt ihr ihn auch?

Kerstin: Gegenfrage – was soll ein „Mama Look“ sein? Das was H&M und Co. uns unter der Kategorie „Maternity“ vorgibt ? Ich denke nicht, dass es so etwas wie einen speziellen „Mama Look“ gibt. Jede von Frau mit Kind hatte ihren eigenen Look schon vor Schwangerschaft und hat diesen bestimmt auch weiterhin – man trägt das, worin man sich am wohlsten fühlt. Sonst müsste es ja Lehrbücher geben „Wie kleide ich mich als Mutter richtig“,  um einen „Mama Look“ definieren zu können.

 

Vielen Dank für das super nette Gespräch. Wir sind bekennende Fans von WOMOM und tragen das „Milk“ Shirt mit Stolz. Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg!

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